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Filme im WOKI 2023

Donnerstag, 19. Oktober, 19:30 Uhr | Mit Diskussion

PROLOG: Eröffnungsfilm WOKI-Programm 2023

Fairness – Zum Verständnis von Gerechtigkeit

Großbritannien 2017, Dokumentarfilm, 77 Minuten, von Alex Gabbay, Englisch mit dt. Untertiteln

Was ist Gerechtigkeit? Warum akzeptieren wir soziale Ungleichheit und Ungerechtigkeit? Wie können wir ein unfaires System verändern? Diesen Fragen geht der britische Filmemacher Alex Gabbay in seinem klugen Dokumentarfilm „Fairness – Zum Verständnis von Gerechtigkeit" nach. Er zeigt uns verschiedene Perspektiven und Forschungsansätze aus verschiedenen Ländern und Bereichen, die sich mit dem Thema Gerechtigkeit befassen. Von der Verhaltenspsychologie über die Wirtschaftswissenschaften bis hin zur Politik und zum Aktivismus erforscht er, wie Menschen Gerechtigkeit empfinden, wahrnehmen und umsetzen. Dabei trifft er auf spannende Protagonist*innen, die sich für eine gerechtere Welt einsetzen, wie zum Beispiel den Whistleblower Antoine Deltour, der die LuxLeaks-Affäre aufdeckte, oder die 11-jährige Hazel Van Ummersen, die gegen die US-Regierung wegen des Klimawandels klagt. „Fairness“ ist ein informativer und inspirierender Film, der uns dazu anregt, über unsere eigene Rolle in einer globalisierten und ungleichen Gesellschaft nachzudenken. Er zeigt uns, dass Gerechtigkeit nicht nur eine moralische Frage ist, sondern auch eine praktische Möglichkeit, die Welt zum Besseren zu verändern.

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Hinweis:
Wenn nicht anders angegeben, werden die hier aufgeführten Filme in deutscher Sprache, in einer deutschen synchronisierten Fassung und/oder mit deutschen Untertiteln gezeigt.

Zum Auftakt unserer 10-jährigen Filmfair wird Bürgermeisterin Nicole Unterseh ein Grußwort der Stadt Bonn überbringen.
Anschließend: Ein Rückblick auf zehn Jahre Filmfair mit der Geschäftsführung WOKI und Albrecht W. Hoffman, Koordinator der Filmfair.
Danach: Holger Recktenwald, Geschüftsführer mindjazz pictures, Filmverleiher in Köln, zum Film "Fairness – Zum Verständnis von Gerechtigkeit".
Um etwa 20:30 Uhr startet der Film.

Im Anschluss an diesen Film findet ein kleines Get-together im Foyer des Kinos statt. Wir freuen uns sehr, wenn Sie dabei sind!

Freitag, 20. Oktober, 19:30 Uhr | Mit Diskussion

Push – Für das Grundrecht auf Wohnen

Schweden 2019, Dokumentarfilm, 91 Minuten, von Fredrik Gertten, Englisch mit dt. Untertiteln

„Ich glaube, es gibt einen riesigen Unterschied zwischen Wohnen als Handelsware und Gold als Handelsware. Gold ist kein Menschenrecht, Wohnen schon“, erklärt Leilani Farha, Gründerin des internationalen Aktionsbündnisses „The Shift“. Diese Initiative setzt sich, wie viele andere auch, für einen fairen Umgang mit Wohnraum ein. Denn durch steigende Einwohnerzahlen, explodierende Immobilienpreise und Mieten gibt es kaum noch freien Wohnraum insbesondere in Metropolen rund um den Globus. Das globale Finanzsystem befeuert die Kapitalisierung des Wohnungsmarktes und führt seit Jahren zu Spekulationsgeschäften in großem Stil. Fredrik Gertten lässt in seinem Dokumentarfilm unterschiedliche Sichtweisen zu Wort kommen: neben verzweifelten Bewohner*innen, die ihre teils ausweglose Situation schildern, erklären die Soziologin Saskia Sassen, der Ökonom und Nobelpreisträger Joseph Stiglitz und der Schriftsteller Roberto Saviano, wie die Verwandlung von Immobilien in Kapitalposten, die auf den Finanzmärkten verschoben werden wie Aktien oder Rohstoffe, innerhalb weniger Jahre zu einer weltweiten sozialen Krise geführt hat.

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Im Anschluss diskutieren mit dem Publikum:
Barbara Scholz, Leiterin „Planen und Bauen“ im Sektorvorhaben Stadt der GIZ Bonn
Robert Jezewski, Initiative Neue Stadtgärtnerei
Julian Karsunky, Vorstand Netzwerk politik|ateilier e.V. (Moderation)

Samstag, 21. Oktober, 19:30 Uhr

Wie im echten Leben

Frankreich 2022, Spielfilm, 106 Minuten, von Emmanuel Carrère

Der Film ist ein packendes Sozialdrama, das auf einer wahren Geschichte  von Florence Aubenas basiert. Er zeigt die Schriftstellerin Marianne, die sich als mittellose Arbeiterin ausgibt – gespielt von Juliette Binoche –, und nach Arbeit sucht. Sie ist bereit, Putzjobs zu übernehmen, die sonst kaum jemand machen will, um über die prekären Arbeits- und Lebensbedingungen von Putzfrauen anschließend zu schreiben. Sie arbeitet im Hafen von Caen: 12 Arbeiterinnen für 230 Kabinen in 1,5 Stunden. Das bedeutet extreme Schinderei, blöde Sprüche vom Chef und unfaire Bezahlung – ein Klassiker der Drecksarbeit. Auch wenn ihr nach kurzer Zeit gekündigt wird, bringt ihr die Stelle die überwältigende Unterstützung von den Frauen, die stahlharte Putzprofis sind und echte Freundschaft können. Am Ende des Films bedankt sich eine Kollegin bei Marianne mit den Worten: „Danke jedenfalls, denn das, was du geschrieben hast, ist wahr. Wer von nun an mit der Fähre fährt, sieht die Dinge anders. Das hoffe ich zumindest. Und dass man uns mehr respektiert. Das ist wichtig.“ – Nicht alle in diesem Film waren Schauspieler*innen. Etliche spielten auch sich selbst.

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Sonntag, 22. Oktober, 19:30 Uhr | Mit Diskussion

Das Fieber

Österreich / Deutschland 2019, Dokumentarfilm, 99 Minuten, von Katharina Weingartner, Englisch mit dt. Untertiteln

Der Dokumentarfilm von Katharina Weingartner beleuchtet den Kampf gegen Malaria in Ostafrika und zeigt, wie lokale Akteur*innen mit einfachen und kostengünstigen Mitteln versuchen, die tödliche Krankheit zu bekämpfen, die jedes Jahr Millionen von Menschen das Leben kostet. Doch sie stoßen auf Widerstand von internationalen Institutionen und Stiftungen, die lieber teure und ineffektive High-Tech-Lösungen fördern. Der Film folgt drei Protagonist*innen in Uganda und Kenia: Rehema Namyalo, die Malaria-Patienten mit dem Heilkraut Artemisia annua behandelt, Richard Mukabana, der Moskitos mit einem biologischen Insektizid bekämpft, und Patrick Ogwang, der die Wirksamkeit von Artemisia-Tee in einer Studie nachweist. „Das Fieber ist ein ganz ausgezeichneter Film. Er zeigt die bodenlose Arroganz der Pharmakonzerne, ihre Repression der afrikanischen Forscher und ihre Profitsucht”, betont der Soziologe Jean Ziegler und unterstreicht damit auch ein Anliegen der Regisseurin, herauszustellen, wer von der Malaria profitiert und wer darunter leidet.

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Im Anschluss diskutieren mit dem Publikum:
Prof. Dr. Christian Borgemeister, Leiter der Forschungsabteilung Ökologie und  Management natürlicher Ressourcen, ZEF / Uni Bonn,
Tina Adomako, PResse & Text, Düsseldorf (Moderation)

Montag, 23. Oktober, 19:30 Uhr

Goliath – Im Netz der Lügen

Frankreich 2022, Spielfilm, 122 Minuten, von Frédéric Tellier

Wie lässt sich ein Chemiekonzern für seine krebserregenden Produkte juristisch zur Verantwortung ziehen? Welche Rolle spielen Lobbyverbände und die Politik? Der französische Regisseur Frédéric Tellier beleuchtet in seinem Ökothriller einen Pharmakonzern und versucht Antworten zu finden, wie Unternehmen so mächtig werden können, dass selbst die Politik nicht durchgreifen kann oder will. Dabei nimmt er Bezug auf Monsanto und Glyphosat, ohne diese jedoch explizit zu nennen. Im Zentrum des Films steht der Kampf um Wahrheit und Gerechtigkeit, der erbittert und hartnäckig von dem Umweltanwalt Patrick und der Aktivistin France gegen den PR-Berater und Lobbyist Mathias, der sich mit allen Mitteln zur Wehr setzt, geführt wird. Es geht dabei um die juristische und gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen, wenn ihre Produkte sogar Menschenleben fordern und Ökosysteme zerstören. Der Film besticht mit scharfsinnigen Beobachtungen von Sprache als Waffe in einem medial geführten Krieg und fächert die Machenschaften des Lobbyismus in ihrer ganzen Breite und Tiefe gekonnt auf, ohne in Dämonisierung zu verfallen. Das macht den Film absolut sehenswert.

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Dienstag, 24. Oktober, 19:30 Uhr | Mit Diskussion

Sara Mardini – Gegen den Strom

Deutschland 2023, Dokumentarfilm, 89 Minuten, von Charly Wai Feldman

Sara Mardini ist eine Schwimmerin aus Damaskus. Der Krieg im Land zerstörte ihren Traum, bei Olympia zu schwimmen, und zwang sie 2015 zur Flucht über den Libanon und die Türkei nach Griechenland. Als auf dem Mittelmeer der Motor des überfüllten Schlauchboots versagt, springt sie mit ihrer jüngeren Schwester Yusra ins Wasser, und beide schieben das Boot mit 18 Geflüchteten drei Stunden lang bis zum rettenden Ufer von Lesbos. Ihre Heldentat sorgt auf der ganzen Welt für Schlagzeilen und macht sie berühmt. Es folgen Interviews, Fernsehauftritte und die Verleihung des Bambi als „Stille Heldin.“ Als Sarah 2018 nach Lesbos zurückkehrt, um ehrenamtlich zu helfen, indem sie Essen, Wasser und Decken an die Geflüchteten verteilt, wird sie vom griechischen Staat verhaftet und schwerer Straftaten angeklagt. So zur Beihilfe zur illegalen Einreise (Schleusung), Geldwäsche, Urkundenfälschung, illegale Nutzung von Funkfrequenzen und Spionage angeklagt. Nach über drei Monaten in einem Hochsicherheitsgefängnis kommt sie gegen Kaution frei und wartet seither auf ihre Verhandlung, die ihr 20 Jahre Gefängnis einbringen könnte. Trotzdem nutzt sie seither ihre Berühmtheit, um auf die Situation der Geflüchteten in Europa aufmerksam zu machen.

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Im Anschluss diskutieren mit dem Publikum:
Dr. Lena Laube, Geschäftsführerin des Forum Internationale Wissenschaft und Mitarbeiterin der Abteilung Demokratieforschung der Uni Bonn
Charlotte Weiss, Referentin von Sea-Eye e.V., Gruppe Bonn
Dr. Ulrike Dufner, Geschäftsführung Südwind Institut für Ökonomie und Ökumene (Moderation)

Mittwoch, 25. Oktober, 19:30 Uhr

EPILOG: Abschlussfilm WOKI-Programm 2023

She Said

USA 2022, Spielfilm, 128 Minuten, von Maria Schrader

„She Said” erzählt die wahre Geschichte von zwei mutigen Journalistinnen, die den Skandal um den Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein aufdeckten und damit die #MeToo-Bewegung, eine der wichtigsten in den letzten Jahren, auslösten. Die beiden Investigativ-Journalistinnen der New York Times, Jodi Kantor und Megan Twohey, recherchieren monatelang gegen alle Widerstände und befragen zahlreiche Frauen, die von Weinstein sexuell belästigt oder missbraucht worden sind. Dabei stoßen sie auf Schweigeverträge, Drohungen und Vertuschungen. Das Vorhaben, die betroffenen Frauen zum Reden zu bringen, gestaltet sich allerdings mehr als schwierig, denn den Frauen fehlt der Mut – solange, bis eine sich bereit erklärt, auszusagen und damit die Welt zu verändern. Die Regisseurin Maria Schrader macht mit ihrem beeindruckenen Film deutlich, mit welchen Widerständen und Gefahren Betroffene und ihre Fürsprecher*innen zu kämpfen haben, wenn sie Personen des öffentlichen Lebens, einflussreiche Persönlichkeiten oder Vorgesetzte zur Verantwortung ziehen wollen. Aber sie stellt auch heraus, dass Mut, Vertrauen und Solidarität die beste Grundlage sind, um miteinander Erfolge erzielen zu können.

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Im Anschluss an diesen Film findet ein kleines Get-together statt. Wir freuen uns, wenn Sie dabei sind!

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53111 Bonn
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Tickets können auch an der Abendkasse gekauft werden. Sie öffnet 30 Minuten vor Filmbeginn. Bestellte Tickets müssen spätestens 15 Minuten vor Beginn abgeholt werden.

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